IfE-Analyse belegt: Mehr erneuerbare Energie als Verbrauch
Der neue Energienutzungsplan des Instituts für Energietechnik (IfE) bestätigt: Der Landkreis Ansbach produziert bereits heute mehr Strom aus erneuerbaren Energien, als er verbraucht. 2023 lag die Stromerzeugung bei rund 1.480 Gigawattstunden, während der Bedarf nur etwa 1.080 Gigawattstunden betrug – vor allem durch Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft und Biogas. Damit leistet der Landkreis schon jetzt einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.
Besonders innovativ ist die umfassende Analyse technischer Potenziale, die im Rahmen des Plans durchgeführt wurde. Neben Photovoltaik und Windkraft, die aufgrund der topografischen Bedingungen große Ausbaupotenziale bieten, wurde auch die bestehende Netzinfrastruktur detailliert untersucht. Grundlage hierfür waren zeitlich hochaufgelöste Simulationen von Verbrauchs- und Erzeugungslastgängen, die Engpässe an einzelnen Umspannwerken sichtbar machen. Dort ist eine direkte Nutzung der erzeugten Strommengen aufgrund hoher Einspeisung aus PV- und Windkraftanlagen zeitweise nicht möglich, sodass Überschüsse in Nachbarregionen abgeführt werden müssen.
Mit Blick auf die künftigen Transformationsprozesse – Ausbau der Elektromobilität, steigender Einsatz von Wärmepumpen – wird der Strombedarf bis 2040 stark wachsen. Deshalb reicht ein reiner Zubau erneuerbarer Energien nicht mehr aus. Entscheidend ist eine kluge Strategie, die den Ausbau von Erzeugungsanlagen mit Speichertechnologien wie Batteriespeichern und Elektrolyse kombiniert und durch Lastverschiebung (z. B. gesteuertes Laden von E-Autos, flexible Wärmepumpennutzung) für eine netz- und systemdienliche Integration sorgt.
Die Analyse verdeutlicht zudem, dass mit gezielten Maßnahmen der Energiebedarf künftig nicht nur gedeckt, sondern um bis zu 20 Prozent übertroffen werden kann. In einem ambitionierten Szenario wäre sogar eine Verdoppelung möglich. Herausforderungen bestehen jedoch bei Speicherung und Verteilung, da gerade in den Sommermonaten deutlich mehr Strom erzeugt wird, als vor Ort genutzt werden kann.
Das Fazit des IfE: Der Landkreis ist hervorragend aufgestellt, um auch langfristig eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Energieversorgung einzunehmen. Mit vorausschauender Planung, Investitionen in Erzeugung, Speicher und Netze sowie einer engen Koordination aller Akteure können nicht nur die Klimaziele erreicht, sondern auch die regionale Wertschöpfung deutlich gesteigert werden.