Transformationsplan für die Brauerei Gutmann:
Transfor-mations-plan für die Brauerei Gutmann:
Auf dem Weg zur Energieautarkie
Ausgangslage
Ein zukunftsfähiges Versorgungskonzept ohne fossile Brennstoffe
Als erfolgreiches und über Bayern hinaus bekanntes Familienunternehmen ist die Brauerei Gutmann aus Titting schon immer mit der Zeit gegangen und war stets offen für Neuerungen und Optimierungen in den Betriebsabläufen. Bei der Energieversorgung hingegen beschritt die Brauerei bislang noch alte Wege mit einem heizölbasierten Wärmeversorgungskonzept. Die Gründe dafür sind divers: Allem voran stehen die Versorgungssicherheit sowie ein Mangel an nachhaltigen Alternativen. Um hier zukunftsfähig und nachhaltig zu handeln, hat die Brauerei Gutmann uns mit der Erarbeitung eines Transformationsplans beauftragt.
Das übergeordnete Ziel hierbei war es, ein Versorgungskonzept zu entwickeln, das eine CO₂-neutrale Bierproduktion ermöglicht. Dieses Konzept soll technische, ökologische sowie ökonomische Faktoren berücksichtigen und der Brauerei fundierte Entscheidungsgrundlagen für die weiteren Planungsschritte liefern. Wichtig dabei: Der ursprüngliche Brauprozess soll dabei zu jedem Zeitpunkt bewahrt werden, sodass das Bier im Geschmack unverfälscht bleibt.
Lösungsweg: Mit einem Transformationsplan Energieeffizienz steigern und die Erneuerbaren ausbauen
Lösungsweg: Mit einem Transformations-plan Energieeffizienz steigern und die Erneuerbaren ausbauen
Zunächst hat das IfE den Status Quo erfasst: Wir haben die Energieverbräuche analysiert sowie die energetische Infrastruktur des Brauereibetriebs aufgenommen. Zusätzlich haben wir alle Kyoto-Gase erfasst und zusammen mit den verbrauchten Energiemengen in eine umfassende CO₂-Start-Bilanzierung überführt. Dies war die Basis für alle künftigen Arbeitsschritte. Im nächsten Schritt sah unser Fahrplan den klassischen „Energetischen Dreisprung“ vor: den Energiebedarf reduzieren, Energieeffizienz steigern und den Anteil erneuerbarer Energien ausbauen. Die Senkung des Energiebedarfs wurde unter anderem durch bedarfsgerechte, drehzahlgeregelte Antriebe erreicht. Zur Steigerung der Energieeffizienz des Betriebs haben verschiedene Wärmerückgewinnungsprozesse beigetragen.
Da die Möglichkeiten in den zuvor veranlassten Optimierungen prozessbedingt begrenzt sind, stellt der Ausbau der erneuerbaren Energien den wichtigsten Aspekt dar, um das THG-Neutralitätsziel zu erreichen.
Der Plan: Mit einem Digital Twin zu einem CO₂-neutralen Energiesystem
Zentrales Element, um ein CO₂-neutrales Energiesystem zu erschaffen, ist die Erzeugung eines „Digital Twin” (digitaler Zwilling) der Brauerei, mit dessen Hilfe die energetischen Bedarfe und Erzeugungen in einer Simulation ermittelt und fortlaufend optimiert werden können.
Unter der Prämisse einer Stromdirektleitung in die Brauerei wurde gezielt nach potenziellen Standorten für PV-Freiflächen und Windkraftanlagen gesucht. Parallel dazu haben wir bereits den Kontakt mit dem zuständigen Netzbetreiber gesucht, um netzregulatorische Vorgaben zu klären. Am Ende konnte noch in der Konzeptphase ein gemeinsamer Netzverknüpfungs- und Einspeisepunkt gesichert werden. Bei der technischen Dimensionierung der Anlagen wurden von Beginn an die Richtlinien sämtlicher Förderprogramme, die in Frage kommen, berücksichtigt. So kann die Brauerei Fördermittel leichter in Anspruch nehmen.
Das Ergebnis: Die Brauerei Gutmann als energieautarker, CO₂-neutraler Betrieb
Das Ergebnis: Die Brauerei Gutmann als energie-autarker, CO₂-neutraler Betrieb
Künftig werden Photovoltaikanlagen sowie die geplante Windkraftanlage eigenen, erneuerbaren Strom für die Brauerei produzieren und reduzieren im Endausbau den Strombezug erheblich. Mithilfe von „Power to heat“ kann über einen Elektrodampfkessel der Bedarf an thermischer Energie gedeckt werden. Der nicht direkt verbrauchte Strom aus erneuerbaren Energien wird von einem Batteriespeichersystem aufgenommen. Ein Elektrolyseur wandelt weitere Energieüberschüsse in Wasserstoff um, der entsprechend zwischengespeichert wird. Der Wasserstoff kann über eine Brennstoffzelle oder alternativ über ein BHKW bedarfsgerecht wieder in elektrische und thermische Energie umgewandelt sowie bei Bedarf als Brennstoff zu Spitzenlastzeiten eingesetzt werden.
Die Ergebnisse unseres Transformationsplans sind in der Roadmap zusammengefasst. Diese zeigt die notwendigen Einzelmaßnahmen, um das übergeordnete Ziel (THG-Neutralität) im zeitlichen und technisch-sachlogischen Kontext mit Darstellung des zugehörigen Investitionsbedarfs zu erreichen. Mit der Umsetzung der ersten Maßnahmen aus dem Transformationsplan hat die Brauerei Gutmann bereits begonnen. Hierzu gehören im ersten Schritt der Aufbau der beiden PV-Anlagen (Dach und Freifläche), die Verlegung der eigenen 20 kV-Stromdirektleitung und die Errichtung eines neuen Netzverknüpfungspunktes.
Das finale Ziel ist es, vollständig energetisch autark zu sein. Diese Autarkie soll mit einem Mix aus unterschiedlichen erneuerbaren Energieträgern in Kombination mit verschiedenen Speichersystemen erreicht werden. Mit diesem ambitionierten Ziel schafft sich die Brauerei Gutmann die Möglichkeit zur CO₂-neutralen Bierproduktion sowie die vollständige Unabhängigkeit von Energiemärkten.
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