Energienutzungsplan+ Landkreis Neustadt a. d. Aisch: Analyse, Perspektiven und Wasserstoffstrategie

Der Energienutzungsplan+ für den Landkreis Neustadt a. d. Aisch schafft die Datengrundlage für eine nachhaltige Energiezukunft – inklusive Wasserstoffstrategie. 

Umfassender Überblick über Erzeugung, Verbrauch und Netzinfrastruktur

Mit dem Abschluss des digitalen Energienutzungsplans (ENP+) für den Landkreis Neustadt a. d. Aisch liegt erstmals eine umfassende Analyse des energetischen Ist-Zustands und der Netzinfrastruktur für alle Kommunen im Landkreis vor. Ziel war es, strategische Handlungsoptionen für die lokale Energiewende bis 2040 zu entwickeln. 

Ein zentrales Ergebnis: Bereits heute erzeugt der Landkreis bilanziell rund 1,8-mal mehr Strom, als er verbraucht. Dennoch zeigen die Daten: Nicht zu jeder Zeit kann die erzeugte Energie lokal genutzt werden – Netzengpässe und Abregelungen sind die Folge. Der Strom muss zukünftig über Hoch- und Höchstspannungsleitungen exportiert werden können, trotz hohem Ausbau an Speicherkapazitäten im Landkreis. 

Sektorenkopplung erhöht den Strombedarf deutlich

Ein weiterer Fokus der Analyse lag auf der künftigen Entwicklung der Energiebedarfe – insbesondere im Zuge der Sektorenkopplung. Die Umstellung auf Wärmepumpen, E-Mobilität und elektrische Prozesse führt zu einem signifikanten Anstieg des Strombedarfs. 

Koordinierte Strategien statt unkoordinierter Zubau

Eine wichtige Erkenntnis des ENP+: Der unkoordinierte Zubau erneuerbarer Energien greift künftig zu kurz. Um regionale Wertschöpfung zu maximieren und Stromnetze zu entlasten, sind Strategien notwendig: 

  • Integration von Speichertechnologien
  • intelligente Lastverschiebung (z.B. Ladezeiten bei PV-Überschuss) 
  • netz- und systemdienliche Konzepte

Diese Maßnahmen erfordern eine koordinierte Zusammenarbeit aller relevanten Akteure – unter Einhaltung der regulatorischen Rahmenbedingungen. 

Nächster Schritt: Wasserstoffstrategie mit Standortvorteil 

Ein besonderer Impuls aus dem Projekt: Der ENP+ bildet die Datengrundlage für eine vertiefte Wasserstoffanalyse, die der Landkreis Neustadt a. d. Aisch gemeinsam mit dem Landkreis Ansbach auf den Weg bringt. Hintergrund ist das ab 2032 geplante Wasserstoffkernnetz, das durch beide Landkreise verlaufen wird. 

Ziel ist es, Wasserstoff als Teil einer dezentralen, sektorgekoppelten Energiezukunft zu nutzen – insbesondere als Speichermedium, Energieträger für Gewerbe und Verkehr sowie als Impulsgeber für regionale Wertschöpfung. 

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