Am 24. Juli 2025 fand im Haßfurter Rathaus das Abschlusstreffen des gemeinsamen Forschungsprojekts „Wasserstoff-Abscheidung“ statt. An dem Treffen nahmen Vertreter aller Projektpartner teil: das Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg (HI-ERN), das Stadtwerk Haßfurt, das Institut für Energietechnik (IfE), die SIQENS GmbH sowie das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie als Fördergeber.
Auftakt im Rathaus
Begrüßt wurden die Teilnehmenden durch Bürgermeister Günther Werner und Norbert Zösch vom Stadtwerk Haßfurt. Im Anschluss präsentierten Prof. Peter Wasserscheid und Timo Schärfe (HI-ERN) die Ergebnisse des dreijährigen Projekts, das die Potenziale der Wasserstoff-Abscheidung aus bestehenden Gasinfrastrukturen untersucht hat.
Projektinhalt und Ergebnisse
Bereits seit 2016 speist ein Elektrolyseur des Stadtwerks Haßfurt Wasserstoff in das lokale Erdgasnetz ein und zwar mit einem Anteil von 4–5 Volumenprozent. Ziel des Forschungsprojekts war es, aus diesem Wasserstoff-Erdgas-Gemisch gezielt reinen Wasserstoff abzutrennen und für eine direkte Nutzung zur Verfügung zu stellen.
Hierfür wurde eine elektrochemische Abscheidungstechnologie der SIQENS GmbH eingesetzt. Die Versuchsanlage wurde im Mai 2025 an der Kläranlage Haßfurt in Betrieb genommen und erfolgreich getestet. Sie ist in der Lage, täglich bis zu 2,4 Kilogramm Wasserstoff aus dem Erdgasnetz zu extrahieren. Das ist genug, um diesen in einer Brennstoffzelle zur lokalen Stromerzeugung zu nutzen.
Ein zukunftsweisender Beitrag zur Energiewende
Das Projekt zeigt exemplarisch, wie bestehende Gasinfrastrukturen genutzt werden können, um grünen Wasserstoff flexibel und dezentral bereitzustellen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, kommunaler Energieversorgung und Industrie hat hier einen wertvollen Beitrag zur Energiewende geleistet.
Gefördert wurde das Vorhaben durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.